Einführung
Bestimmt haben Sie sich schon einmal vorgestellt, ein Haus oder eine Wohnung in Österreich zu kaufen. Dabei haben Sie überlegt, wo Sie gerne wohnen möchten oder wie das Objekt denn aussehen sollte.
Eventuell haben Sie sich sogar Gedanken um die Finanzierung gemacht und mit Freunden und Familie gesprochen. In dem Moment aber, wo Sie eine Immobilie zum Kauf gefunden haben, wissen Sie nicht mehr, wie und wo Sie anfangen sollten.
Keine Sorge, das ist völlig normal!
Ganz gleich, ob Sie planen, ein neuer Hausbesitzer zu werden oder in Immobilien zu investieren, der Kauf einer Wohnung oder eines Hauses ist nie einfach und oft machen Käufer dabei einige Fehler. Damit Sie nicht dieselben Fehler machen, haben wir die zehn wichtigsten Fehler aufgelistet, auf die Sie beim Kauf einer Wohnung oder eines Hauses in Österreich achten sollten.
Keine Zeit zum Lesen? Viel Spaß beim Anschauen des Videos oder Zuhören unseres Podcasts!
1. Falsche finanzielle Selbsteinschätzung
Für Kaufinteressenten ist es von größter Wichtigkeit, ihre finanziellen Möglichkeiten und Grenzen im Auge zu behalten, bevor sie sich auf die Suche nach einer Wohnung oder einem Haus machen. Eine falsche finanzielle Einschätzung ist einer der größten und häufigsten Fehler, die man beim Kauf einer Immobilie machen kann.
Bestimmte Fragen müssen vor der Wohnungssuche beantwortet werden, zum Beispiel: ,,Was kann ich mir leisten?” Fragen Sie sich auch immer, was als Zusatzkosten während oder nach dem Kauf auf Sie zukommen wird.
Diese Fragen sollten Sie am besten lange vor dem Kauf angehen, sodass vor dem Immobilienkauf eine angemessene finanzielle Selbsteinschätzung vorgenommen wird. Auf dieser Basis kann der gesamte Prozess reibungslos ablaufen.
2. Ungenaue Schätzung des Eigenkapitals
Eine ungenaue Schätzung des Eigenkapitals kann zu einer Kostenfalle führen. Ein Kaufinteressent, der auf der Suche nach einer Immobilie ist und tatsächlich plant, eine Immobilie zu kaufen, benötigt in der Regel Eigen- und Fremdkapital.
Das Eigenkapital umfasst das gesamte Privatvermögen, das man besitzt. Dazu gehören Ersparnisse ebenso wie Investitionen und Vermögenswerte wie Grundstücke oder Immobilien. Das Fremdkapital hingegen sind die Verbindlichkeiten, die sich aus den aufgenommenen Krediten ergeben.
Eine gute Eigenkapitalquote ist in der Tat sehr günstig und vorzuziehen, sie ist ein entscheidender Faktor. Je höher das Eigenkapital ist, desto günstiger sind die Zinssätze für ein Darlehen. Und jeder Kaufinteressent, der eine Immobilie in Österreich erwerben möchte, muss eine gute Eigenkapitalquote aufweisen, die ihm bei der Sicherung eines guten Kredits weiterhilft.
Allerdings ist nicht alles Eigenkapital gleich. Aktien oder Vermögensgegenstände wie Gemälde oder Gold werden als weniger wertvoll geschätzt, als es der aktuelle Preis vermuten lässt. Selbst Immobilien werden immer durch die Banken billiger gerechnet. Sie haben also aus Banken-Perspektive weniger Geld, als Sie vielleicht vermuten.
3. Keine genaue Überprüfung der Immobilie durchführen
Voreilige Entscheidungen beim Immobilienkauf können sich als echter Albtraum erweisen. Wenn Sie die Immobilie nicht mit der gebotenen Sorgfalt und gründlich inspizieren, bevor Sie sich entscheiden, könnten Sie am Ende ein schlechtes Geschäft machen.
Vermeiden Sie, dem Kauf einer Immobilie gleich nach der ersten Besichtigung zuzustimmen. Nehmen Sie unbedingt mehrere Besichtigungstermine wahr. Führen Sie gründliche Inspektionen durch und nehmen Sie die Immobilie genau unter die Lupe.
Denken Sie daran, die Heizungsisolierung, Wasser- und Stromleitungen zu überprüfen. Wenn möglich, lassen Sie einen Experten einen Blick auf die Immobilie werfen und sich ein eigenes Urteil bilden. Es ist auch ratsam, Termine zu verschiedenen Tageszeiten zu vereinbaren, um sich ein genaues Bild vom Lichteinfall in der Wohnung und auf dem Grundstück zu machen.
4. Versäumnis, den Grundbuchauszug zu prüfen
Wenn Sie es versäumen, das Grundbuch einzusehen, entgehen Ihnen viele wichtige Informationen, z. B. über die Eigentumsverhältnisse, Wegerechte, Vorkaufsrechte sowie über Grundstücksbelastungen mit Pfandrechten oder Schulden, die auf den neuen Eigentümer übertragen werden können.
Vor dem Kauf einer Immobilie, sei es ein Haus oder eine Wohnung, sollten Sie unbedingt einen Grundbuchauszug einholen, bevor Sie ein Kaufangebot machen. Diesen Auszug aus dem Grundbuch erhalten Sie entweder beim Amtsgericht oder beim Notar.
5. Kaufvertrag nicht prüfen
Ein Kaufvertrag ist ein Dokument, das alle Details zum Verkauf einer bestimmten Immobilie enthält: den Kaufpreis, Einzelheiten zur Wohnung, Leistungspflichten usw. Dieses Dokument wird vom Notar des Käufers/Verkäufers erstellt und kann ziemlich schwer zu verstehen sein. Oft sind Verträge mit juristischem Fachjargon gefüllt und sehr umfassend abgefasst, sodass sie für einen Laien nur schwer zu verstehen sind.
Nach einer Unterschrift gibt es keinen Weg zurück mehr. Daher ist es dringend ratsam, alle Fragen mit einem Notar oder einem Rechtsvertreter zu besprechen, bevor Sie einen solchen Vertrag unterschreiben. Stellen Sie sicher, dass Sie den Kaufvertrag mit Ihrem Anwalt gründlich durchgehen und alle Ihre offenen Fragen stellen.
6. Vergessen, Details zu dokumentieren und zu kommunizieren
Wenn Sie vergessen, Details und Anmerkungen während des Kaufprozesses ordentlich zu dokumentieren und darüber zu sprechen, kann dies zu schwierigen Verhandlungen im späteren Verlauf des Kaufprozesses führen. Es kann nicht oft genug betont werden, dass Sie Ihre Wünsche zu Papier bringen sollten.
Wenn Sie bestimmte Änderungen oder Anpassungen mit dem Voreigentümer verabreden, sollten diese also nicht nur mündlich ausgetauscht werden.
Der gesamte Verkaufsprozess kann langwierig sein und es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass diese Wünsche während dieses Prozesses vergessen werden. Es bringt nichts, wenn Sie die finanzielle Last dieser Sonderwünsche tragen und sich später, nachdem die Immobilie übertragen wurde, darüber beschweren müssen.
Daher ist es immer eine gute Idee, sich mit dem Makler oder den Vorbesitzern darauf zu einigen, wie mit Ihren Anliegen umgegangen wird. All dies kann anschließend in den Kaufvertrag aufgenommen werden.
7. Ungenaue Berechnung der Renovierungs- und Betriebskosten
Machen Sie nicht den häufigsten Fehler von allen - die Unterschätzung und ungenaue Berechnung der Renovierungs- und Betriebskosten. Beim Kauf einer Immobilie gibt es mehrere Nebenkosten, die berücksichtigt werden müssen. Beim Kauf einer alten Immobilie können veraltete Systeme und zukünftige Renovierungen zu außerordentlich hohen Kosten führen.
Die Wärmedämmung, das Dach, die Bodenbeläge und die Rohrleitungen müssen überprüft werden. Stellen Sie sicher, dass Sie einen Klempner und einen Elektriker mit einer gründlichen Inspektion der Immobilie beauftragen. Erst wenn Sie all diese Ausgaben berücksichtigt haben, sollten Sie überlegen, ob sich der Kauf der Immobilie für Sie überhaupt lohnt.
8. Planung für die zukünftige Lebenssituation auslassen
Lassen Sie die Zukunftsplanung nicht außer Acht, wenn Sie sich für eine Immobilie entscheiden. Oftmals kaufen Käufer eine Immobilie, die ihren gegenwärtigen Bedürfnissen entspricht, und verdrängen den Gedanken, dass sich in der Zukunft bestimmte Veränderungen ergeben, die die Nutzung ihrer Immobilie beeinträchtigen könnten.
Die Möglichkeit, eines Tages Kinder zu haben, würde zum Beispiel zusätzlichen Raum oder einen Spielbereich erfordern. Dies gilt auch, wenn Sie beabsichtigen, eines Tages Haustiere zu halten. Eingeschränkte Mobilität im Alter und Schwierigkeiten beim Überwinden mehrerer Treppen sind alles Faktoren, auf die Sie im Vorfeld achten sollten.
9. Vernachlässigung der Nachbarschaft
Wenn Sie es vernachlässigen, sich einen Überblick über die Umgebung zu verschaffen, kann das dazu führen, dass Sie sich nicht richtig in die neue Nachbarschaft eingewöhnen können. Besonders auf dem Land möchten Sie sich wahrscheinlich besser integrieren - und nicht jeden Tag geradeaus schauend an ihren Mitmenschen vorbeilaufen.
Achten Sie genau auf die Nachbarschaft, in die Sie möglicherweise umziehen werden. Die Nachbarschaft kann eine große Rolle für die Wohnqualität spielen. Bemühen Sie sich, mit den potenziellen Nachbarn in Kontakt zu treten und herauszufinden, wer in der Nähe wohnt.
Oft erzählen Ihnen die Nachbarn auch noch mehr als die Verkäufer. Sie könnten Ihnen einen Einblick oder eine Perspektive zu dem Haus geben, das Sie kaufen möchten. Schauen Sie sich in der Nachbarschaft um, das wäre eine gute Gelegenheit, mit den Einheimischen zu sprechen und zu verstehen, wie es um die Lebensqualität in diesem Ort steht.
10. Keine Aufmerksamkeit für Details
Man kann nie zu sehr auf Details achten! Achten Sie immer darauf, wo sich die Wohnung oder das Haus befindet, um welches Stockwerk im Gebäude es sich handelt und ob es einen Aufzug gibt. Wie weit ist Ihr Arbeitsplatz oder Ihre Bildungseinrichtung von der Immobilie entfernt?
Vergewissern Sie sich, dass es mit den öffentlichen Verkehrsmitteln leicht zu erreichen ist. Gibt es eine gute Anbindung an die Stadt oder müssen Sie ein eigenes Fahrzeug für den Transport besitzen.
Stellen Sie sicher, dass Lebensmittelgeschäfte und Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe sind. Prüfen Sie, ob die allgemeine Infrastruktur akzeptabel ist. Wenn es unangenehme Gerüche oder Lärm gibt, die zu einer Belästigung führen könnten, wäre das sehr störend.
Wenn Sie diesen winzigen Details keine Aufmerksamkeit schenken, kann sich auch ein scheinbarer Coup im Nachhinein als Fehlkauf erweisen.
Fazit: 10 Fehler beim Immobilienkauf
Die beste Methode, um Fehler zu vermeiden, ist sie bereits präventiv zu berücksichtigen. Diese Liste soll Sie nicht abschrecken, sondern Ihnen eher dabei helfen, erfolgreich beim Kauf Ihrer Wohnung oder Ihres Hauses zu sein.
Während wir Ihnen das Leben einfacher machen, indem wir Ihnen bei all Ihren Herausforderungen rund um Immobilien helfen, besuchen Sie doch einfach mal den IMMOQUELLE-RATGEBER unter https://immoquelle.at/ratgeber/ und finden Sie alle Antworten auf Ihre immobilienbezogenen Fragen.
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